Bildung: Mehr Geld für Auslandsaufenthalte

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Damit künftig noch mehr Menschen als bisher ein Studium oder ein Praktikum im Ausland absolvieren können, hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung erstmals die dafür vorgesehene Förderung der EU um nationale Mittel aufgestockt. Konkret kommt zu den rund vier Millionen Euro EU-Förderung dieses Jahr eine Sonderdotierung in der Höhe von 900.000 Euro hinzu.

Das Bildungsministerium (BMBWFK) setzt mit der Sonderdotierung für den internationalen Austausch im Rahmen von Erasmus+ einen Schwerpunkt auf außereuropäische Auslandserfahrung. Wissenschaftsministerin Iris Rauskala: „Ich freue mich, dass wir mit dieser Programmschiene auch zusätzliche Aufenthalte in den USA unterstützen können. Durch die Sonderdotierung können wir weiteren 200 jungen Menschen finanziell unter die Arme greifen.“ 34 Interessierte sammeln im laufenden Studienjahr bereits Auslandserfahrung in den Vereinigten Staaten.

Österreichische Studierende zieht es international übrigens vermehrt nach Israel (Platz 1), Russland und die Ukraine (Platz 2 und 3). Bei den EU-Destinationen liegt Spanien ganz vorne, gefolgt von Frankreich und Großbritannien.

„Ein Auslandsaufenthalt im ferneren Ausland erweitert nicht nur den Horizont jedes Studierenden, er wertet auch den individuellen Lebenslauf massiv auf. Wer kann schon auf ein Praktikum oder ein Auslandssemester in den USA, China oder Südafrika verweisen? Von diesen Erfahrungen profitieren heimische Hochschulen ebenso wie heimische Unternehmen“, betont Jakob Calice, Geschäftsführer des Österreichischen Austauschdienstes  (OeAD), der Erasmus+ in Österreich abwickelt. Im Studienjahr 2019/2020 konnten 38 Mobilitätsprojekte, in denen Hochschulen auf der ganzen Welt kooperieren, im Rahmen von „Erasmus+ Internationale Hochschulmobilität“ bewilligt werden. Somit werden 1.200 Studienaufenthalte, Praktika sowie Lehr- und Fortbildungen in sechzig Ländern rund um den Globus unterstützt.

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Förderung für Erasmus+ erhöht
2019 fließen 47,4 Millionen Euro an EU-Fördermitteln in den österreichischen Bildungsbereich. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von 25,7 Prozent. Das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ wurde seit seiner Gründung 1992 von mehr als einer Viertelmillion junger Österreicherinnen und Österreicher genutzt. Ende Juli verabschiedeten Wissenschaftsministerin Rauskala und OeAD-Geschäftsführer Calice vier junge Menschen stellvertretend für alle bisherigen österreichischen Erasmus-Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren Auslandsaufenthalt.

Erasmus+ wurde ins Leben gerufen, um bei Lernenden und Lehrenden die Lust am internationalen Austausch zu wecken, die persönliche und akademische Entwicklung zu fördern und gleichzeitig die Karrierechancen zu steigern. Das Bildungsprogramm der Europäischen Union öffnet Türen zu Hochschulen, Firmen und Organisationen im europäischen Ausland und darüber hinaus. Das Programm bietet zwei Möglichkeiten: Studienaufenthalte und Praktika. Für Studierende mit Behinderung und Studierende mit Kindern stehen Zusatzförderungen zur Verfügung.

Mit dem Erasmus+ Berufsbildungs-Programm wird die länderübergreifende Zusammenarbeit von Institutionen, die die Berufsbildung in Europa verbessern, gefördert und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Branchen gestärkt. Jedes Jahr können Schülerinnen und Schüler in der beruflichen Erstausbildung, Lehrlinge und Fachkräfte der beruflichen Bildung mit Erasmus+ ins europäische Ausland, um dort zu lernen oder zu lehren.

Weiterlesen und informieren
Grundsätzliche Informationen über Auslandsaufenthalte während der akademischen Ausbildung oder im Zuge von postgradualen Studien, Finanzierungsmöglichkeiten und die jeweiligen Anlaufstellen finden Sie auf grants.at, der größten Online-Datenbank für Stipendien und Forschungsförderung für alle wissenschaftlichen Bereiche.

Diese Webseite wird von BMBWF und der OeAD unterstützt. Im Rahmen von EURAXESS mit finanzieller Unterstützung der EU, wurde die Plattform dann erweitert. EURAXESS ist eine pan-europäische Initiative, die Informationen und Beratungsservices für Forschende und ihre Arbeitgeber bietet. Einen Einblick über die Angebote bietet auch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft. Hinsichtlich der Vorbereitung eines Auslandsaufenthalts gibt es auf der Seite der OeAD eine detaillierte Übersicht.