50 Millionen Euro für Digitalisierungsprojekte an österreichischen Hochschulen
Österreichische Universitäten erhalten in Summe 50 Millionen Euro für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Im Zuge einer Ausschreibung wurden von 71 eingereichten Projekten die 35 besten ausgewählt. Die Vorhaben sollen bis 2024 umgesetzt werden.
Zum ersten Mal werden 50 Millionen Euro gezielt für neue und kreative Projekte investiert, um Universitäten an die modernen Gesellschaftsstrukturen anzupassen. „Gefördert werden strukturverändernde, richtungs- und zukunftsweisende Projekte, die das Potenzial haben, das gesamte Universitäts- und Hochschulsystem innovativ und leistungsfähig für das digitale Zeitalter zu gestalten“, erklärt Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Heinz Faßmann.
22 öffentliche Universitäten, Fachhochschulen, pädagogische Hochschulen und weitere Bildungsinstitutionen wurden für die Digitalisierungsmaßnahmen ausgewählt. Die Vielzahl von ihnen umfasst insbesondere Projekte im Bereich des digitalen und sozialen Wandels. „Die Digitalisierung hat nicht nur enorme Auswirkungen auf das Lehren, Lernen und Forschen, sie verändert auch den Umgang und das Leben miteinander", so Faßmann. Aus diesem Grund zielt die gesamte Universitätssteuerung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) darauf ab.
Projektauswahl durch Expertenjury
Es wurden insgesamt über 70 Projektanträge unterschiedlicher akademischer Einrichtungen beim BMBWF eingereicht. Davon wurden die 35 besten durch eine Expertenjury ausgewählt. Den Zuschlag im Rahmen der Ausschreibung „Digitale und soziale Transformation in der Hochschulbildung“ haben Hochschuleinrichtungen in Graz, Leoben, Wien, Linz, Klagenfurt, Salzburg und Krems erhalten. Dabei spielt die digitale und soziale Transformation in den aktuellen Leistungsvereinbarungen eine wesentliche Rolle. Das belegen beispielsweise die Projekte der Universität Wien und der Universität Graz.
Die im Jahr 2013 von der Technischen Universität (TU) Graz und Universität Graz gegründete MOOC-Plattform (Massive Open Online Courses) „iMoox“ soll weiterentwickelt werden. Andere Pläne konzentrieren sich auf „Learning Analystics“. Dabei geht es um die Erhebung, Auswertung und Verarbeitung von Lerndaten von Studierenden.
Weitere Projekte zielen darauf ab, mit „Open Science“ einen möglichst offenen Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsdaten zu garantieren. In Graz plant die Universität den Aufbau eines „inklusiven Forschungszentrums“. Auch die Universität Wien startet mit dem Projekt „Open Education Austria Advanced“, womit ein Gesamtkonzept der Verankerung offener Lehr- und Lernmaterialien für alle Hochschulen realisiert wird. Genauere Information zu den einzelnen Projekten der Universitäten sind in der Broschüre „Digitale und soziale Transformation“ nachzulesen.
Projektvorstellungen im Detail
Die hier detaillierter vorgestellten Projekte behandeln die Digitalisierung mit unterschiedlichen universitären Zugängen:
- Universität Wien: Das Projekt „Open Education Austria Advanced“ bildet die Grundlage für Open Educational Resources (OER), eine Plattform, die für Lehrende, Studierende und Interessenten zur Verfügung steht. Es geht um den freien, nationalen und internationalen Zugang zu Lernmaterialien.
- Universität Graz: „Digitale Transformation der Geisteswissenschaften in Österreich“: Geisteswissenschaftliche Themen spiegeln die menschliche Bewältigung sozialer Transformation in Form von Literatur, Kunst und historischer Selbstvergewisserung. Durch das Projekt werden sie Teil der digitalen Kultur. Fokusdaten und digitale Methoden entstehen, die in der Forschung und im Wissensaustausch eingesetzt werden können.
- Universität Innsbruck: „CodeAbility – Digital unterstützte Programmierausbildung an österreichischen Universitäten“: Das Projekt hat das Ziel eine Plattform für didaktische Konzepte, Lern- und Forschungsdaten im Bereich der Programmierausbildung zu schaffen. Binnen fünf Jahre soll diese österreichweit etabliert werden.
- Universität Salzburg: Das Projekt „On Track – Aktiv Studieren durch die Verknüpfung sozialer und digitaler Welten“ ist ein digitales Mentoring für die bessere soziale Vernetzung von Studierenden. Dabei soll eine Community Network Plattform geschaffen werden, um die Zugehörigkeit zum Studium zu stärken.
Tipp
Weitere und ausführlichere Information zu den einzelnen Projekten sind in der Broschüre des Bildungsministeriums nachzulesen.