Fit für digitale Sicherheit

Wirtschaftsministerin, Präsident und Generalsekretärin von fit4internet sowie der stellvertretende Direktor des Bundeskriminalamtes bei einer Ankündigung der Weiterentwicklung der Plattform fit4internet
v.l.n.r.: Mag. Dr. Michael Fischer, MSc, Stv. Direktor des Bundeskriminalamts, MMag Peter Oswald, Präsident fit4internet, Dr. Margarethe Schramböck, BM für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Mag. Ulrike Domany-Funtan, Generalsekretärin fit4internet Foto: Fotocredit: BMDW/HBF/Trippolt

Beim Thema Sicherheit im Internet fühlen sich die Österreicherinnen und Österreicher nicht kompetent genug. Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort kündigte nun eine Weiterentwicklung der Plattform fit4internet an. 

Aus 10.000 freiwilligen „Online-Checks“ in Sachen digitale Alltagskompetenz, die im Zeitraum Mai bis Dezember 2019 durchgeführt wurden, geht hervor, dass die heimische Bevölkerung noch große Lücken und mangelnde Kompetenzen im Bereich Cybersicherheit aufweist. Eine zusätzliche Online-Umfrage unter 500 Personen ergab, dass die Hälfte der Befragten bereits von Viren, Malware und Cyberattacken betroffen war und sich mehr Wissen über Sicherheitsmaßnahmen wünscht.

Nun will die Initiative fit4internet in Kooperation mit dem Wirtschaftsministerium, dem Bundeskriminalamt sowie dem Netzwerk-Anbieter Cisco das kostenlose Angebot im Internet erweitern. Zusätzlich zum bisher schon verfügbaren „Check Digitale Alltagskompetenz“ wird demnächst ein neuer Online-Selbsteinschätzungstest zum Thema „Sicherheit in der digitalen Welt“ zur Verfügung gestellt.

Wissenschecks und Online-Kurse

Nutzerinnen und Nutzer sollen auf der Plattform künftig digitale Kompetenzen auch für das berufliche Umfeld überprüfen. Interessierten stehen außerdem kostenlose Online-Kurse zur Verfügung, damit sie ihr Wissen eigenständig erweitern können.

Dieses Kursangebot wird laufend ausgebaut. So hat der IT-Konzern Cisco nun zwei neue Online-Kurse in Sachen Cybersecurity, einen für Basiswissen, einen für Fachkenntnisse, auf der Plattform zur Verfügung gestellt.

Gemeinsam gegen Internetkriminalität

„Internetkriminalität macht vor niemandem Halt, egal welchen Alters. Wir müssen gemeinsame Anstrengungen unternehmen, digitale Kompetenzen zu entwickeln. Das Zusammenspiel von Behörden, Institutionen und Organisationen ist notwendig, damit bei der Digitalisierung niemand zurückgelassen wird“, erläuterte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Besonders dringend sieht die Ministerin die Förderung digitalen Wissens bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der heimischen Klein- und Mittelbetriebe sowie bei den Bewohnerinnen und Bewohnern ländlicher Regionen. Die Freiwilligkeit und das kostenlose Angebot von fit4internet sollen Hemmschwellen abbauen.

Cybercrime betrifft alle

Bei der Bekämpfung analoger Kriminalität sind wir in Österreich gut aufgestellt, wir müssen aber auch innerhalb der Polizei Kompetenzen in Sachen Cybersicherheit aufbauen,“ so der stellvertretende Direktor des Bundeskriminalamts, Michael Fischer.

Ein massiver Anstieg der Internetkriminalität um mehr als 20.000 Delikte von 2017 auf 2018 zeige, dass Handlungsbedarf bestehe, so Fischer. Betroffen seien Unternehmen ebenso wie Privatpersonen. Nur jeder 200. Delikt wird bei der Behörde angezeigt, die Dunkelziffer liegt also noch wesentlich höher. Scham über das eigene Unwissen sowie Angst vor dem mit einer Anzeige verbundenen Aufwand, zeigt deutlich, dass massiv in Aufklärung investiert werden muss“, meinte Fischer.

Tipp

Für die Aufklärung der Bevölkerung stellt die Polizei österreichweit mehrere hundert „Präventionsbeamte“ zur Verfügung. Sie können von Gemeinden, Unternehmen, Institutionen und auch Schulen unter der fit4internet-Hotline 0800/221055 kostenlos angefordert werden, um zum Thema „Computer und Internetkriminaliät“ Schulungen für Gruppen ab 20 Personen abzuhalten.   

Von Lehrerwissen bis digitale Einsteiger 60+

fit4internet vermittelt kostenlose Kurse für alle Bevölkerungsgruppen und jedes Alter. Das Programm reicht von Angeboten für Schulkinder zwischen acht und zwölf Jahren über solche für Lehrerinnen und Lehrer bis zu Schulungen für KMU-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch digitale Einsteiger der Generation 60plus finden dort via „Kaffee Digital“ Möglichkeiten ihr Wissen zu erweitern.