Mit Sicherheit gesund: Schutz vor gefälschten Medikamenten

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Das Bundesministerium für Finanzen macht auf die Gefahr von gefälschten Medikamenten aufmerksam

„Während früher vorwiegend Luxusartikel gefälscht wurden, werden nun immer mehr nachgemachte Massenkonsumgüter verkauft“, heißt es auf der Website des Finanzministeriums. Darunter befänden sich vor allem illegal hergestellte Medikamente, gefälschte Arzneimittel und wirkungslose Pillen. Die Kampagne „Mit Sicherheit gesund“ soll auf die Bedrohungen durch gefälschte Medikamente aufmerksam machen.

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Das Verbreiten von Fake-Arzneien ist kriminell und gefährdet Menschenleben. Trotzdem: Gefälschte Medikamente sind seit Jahren die Produktplagiate, die am häufigsten vom Zoll in Österreich aufgegriffen werden. Bürgerinnen und Bürger, die nachgemachte Medikamente einnehmen, können durch Schadstoffe oder Wirkungslosigkeit ihr Leben gefährden. Im Jahr 2018 beschlagnahmten die Zollbehörden 10.476 Medikamentenfälschungen und überdies 2.639 Sendungen mit mehr als 1,1 Mio. Stück anderer illegaler Medikamente.

Problematisch sei laut Ministerium vor allem, dass Laien die gefälschten von den echten Arzneimitteln kaum unterscheiden können. Diese sind optisch sehr gut nachgemacht und weichen in Design und Verpackung kaum vom Original ab. Rund 95 Prozent der Fälschungen stammen aus Indien.

Schutz vor Fälschungen
Der digitale Arzneimittelverkauf ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Jedoch wird vor der Bestellung von Medikamenten in Online-Portalen, über die die Fälschungen häufig vertreiben werden, gewarnt. Denn nicht alle Internet-Anbieter arbeiten hier seriös. Man sollte daher darauf achten, ausschließlich bei zertifizierten und glaubwürdigen Fernabsatzapotheken zu bestellen. Sie erkennen diese durch ein gemeinsames EU-weites Logo für legale Internet-Apotheken. Es gibt außerdem die Möglichkeit, über die Liste der in Österreich registrierten Versandapotheken nachzusehen, ob die Apotheke dort angeführt ist. Wenn ja, befinden Sie sich auf einer seriösen Seite.

Auch seitens der EU wird vor Fakes geschützt: 2019 trat die Fälschungsschutzrichtlinie für Arzneimittel in Kraft. Seither muss jedes rezeptpflichtige Humanarzneimittel über einen Manipulationsschutz auf der Verpackung verfügen. Außerdem garantiert ein individueller Barcode, der in einer Datenbank hinterlegt ist, die Echtheit. Bei der Abgabe in der Apotheke muss der Manipulationsschutz geprüft und der Barcode eingescannt werden, um zu überprüfen, ob der Barcode echt ist.

Neuer Info-Folder zum Downloaden
In einem neuen Folder (hier zum Download abrufbar) geht das Ministerium für Finanzen näher auf die gesundheitsbedrohende Problematik ein. Dort wird beschreiben, dass gefälschte Medikamente meist unter verheerenden Bedingungen produziert, gelagert und transportiert werden. Verunreinigung, Schadstoffe, Über- bzw. Unterdosierung sind hier die Folgen.

Potenzmittel und fruchtbarkeitsfördernde Produkte sowie Schlaf- bzw. Beruhigungsmittel führen übrigens die Liste der gefälschten Medikamente an, die vom Zoll aufgegriffen wurden.

Wirtschaftliche Schäden
Eine weitere Konsequenz ist, dass die Wirtschaft Schaden trägt. Das Amt der EU für geistiges Eigentum beziffert die beschriebene Produktpiraterie mit 16 Milliarden Euro pro Jahr für die gesamte Branche (betrifft Herstellung und Großhandel, nicht Einzelhandel). Allein in Österreich betragen die Umsatzeinbußen durch die Fälschungen 134 Millionen Euro.

Hinweis

Beziehen Sie Ihre Medikamente ausschließlich über legale Vertriebswege. Österreichs Apotheken bieten fachkundige Beratung und können damit zum sicheren Umgang mit Medikamenten beitragen. Sie möchten Ihre Medikamente lieber online bestellen? Vertrauen Sie nur glaubwürdigen, zertifizierten Fernabsatzapotheken. Diese weisen EU-weit ein gemeinsames Logo für legale Internet-Apotheken auf.